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"Wird der Löffel bei jedem verbogen?" fragte Clarissa.
"Beinahe bei jedem, und der prozentuale Anteil steigt, wenn ich die
Suggestionen meiner Freundin Dr. Freda Morris benutze, einer ehemaligen Professorin an der
UCLA. Und das ist, indem man junge Kinder in die Gruppe
eingliedert, was wie ein wunderbarer Katalysator wirkt und es geschehen läßt. Weißt du,
die Löffel der jungen Kinder verbiegen sich immer schnell und leicht."
"Tun sie das?" fragte Clarissa interessiert. "Wie denn?"
"Wir vermuten es liegt daran, dass sie ohne jeden Zweifel glauben, dass
es geschehen wird. Wir sagen ihnen, sie sollen auf den Löffel sehen und sich vorstellen wie
er sich biegt, wie die Löffel sehr schnell weich und sich bei der kleinsten Berührung leicht biegen
werden. Beinahe sofort nachdem wir mit der Erklärung fertig sind, beginnen sie
und - einfach so - passiert es. Und dadurch glauben auch manche der Erwachsenen daran und DEREN
Löffel beginnen sich zu biegen. In kurzer Zeit macht die ganze Klasse die Löffel wie zu Knete,
und sie lachen und machen Witze wie sie das Metall in jede Richtung biegen, manche von ihnen
machen sogar Knoten."
"Du machst Witze!"
"Ich versichere dir, das tue ich nicht. Besonders interessant sind die
anlaytischen Erwachsenen." Doktor Harmon räusperte sich und sah unter seinen buschigen Augenbrauen
auf Clarissa, die wieder lachte. "Die versuchen verzweifelt zu erklären, wie sie das ´Unerklärliche´
geschafft haben. Manchmal sogar soweit, dass sie das verleugnen während sie es gerade tun! Eine
meiner Lieblingsgeschichten ist über einen Ingenieur, der mit einer Art Verzweiflung in seiner
Stimme sagte: ´Nun ja, es SCHEINT so, dass dieser Löffel weicher wird, wenn ich zu ihm sage,
biege, biege, biege.´
"Währenddessen rief eine andere Schülerin - eine nette ältere Dame aus
Arkansas - aufgeregt aus, ´Mich laust der Affe, dieser alte Löffel fühlt sich wie Toffee an!´
"Der Ingenieur wurde ganz aufgebracht und bestand darauf, ´Das kann nicht
geschehen. Metall kann NICHT weich werden durch bloßes Denken dass es sich biegen wird.´
"Anschließend brachte mir der Ingenieur seinen verbogenen Löffel und bestand darauf,
dass ich ihn in seiner Fabrik besuchen sollte - was ich auch tat. Als ich dort eintraf gab er mir ein
Stück aus gehärtetem Stahl von dem er wusste, dass es unmöglich ist es mit der Kraft menschlicher Hände
zu biegen. Das entsprach vielleicht der Wahrheit, aber indem ich meinen VERSTAND darauf fokussierte es zu
biegen, war es mir möglich - mit den Händen - es leicht zu verbiegen."
"Wirklich?" Clarissa beugte sich vor. "Was denkst du ist geschehen? Ich
meine ernsthaft, wie hast du das gemacht?"
"Genauso wie bei den Löffeln, Clarissa. Ich fokussierte meinen Verstand auf das Metall
damit es in meinen Händen weich wird. Dann, als es weich war, verbog ich es leicht. Was wirklich
geschieht, weiß man nicht. Jedenfalls noch nicht."
"Nun, was denkst du denn was passiert?"
"Ich dachte du interessierst dich nicht fürs Löffelbiegen,"
neckte Dr. Harmon.
"Jetzt schon," antwortete Clarissa bestimmt. " wenn der Geist
den Körper vorm Verbrennen durch 800 bis 900 Grad heisser Kohle schützen kann und Stahl verbiegen
kann - so wie du sagst - wozu ist der Geist sonst noch fähig von dem wir noch nicht wissen
oder es noch nicht verstehen?"
Dr. Harmon strahlte sie an. "Ganz genau. Sehr gut, Clarissa. Eines weiß ich,
der Ingenieur und ich untersuchten den Stahl, den ich verbogen hatte. Es gab keine Dehnung auf der
einen Seite und keine Stauchung auf der anderen Seite, so wie man es erwartet, wenn ein Stück Metall
durch physische, mechanische Krafteinwirkung gebogen wird. Außerdem, wenn das Metall durch ein
Elektronenmikroskop betrachtet wird, kann man erkennen, dass die zufällige Gitterstruktur an der
Biegestelle linear geworden ist. Das heißt, die Moleküle sind in kleinen Reihen angeordnet,
was dem Metall erlaubt gebogen zu sein, ohne die Brüche oder Stauchungen wie man sie in Metallen
sieht, die durch Muskelkraft oder mechanische Kraft gebogen werden. Also, eine mögliche Erklärung
ist, dass unser Geist die molekulare Struktur des Metalls verändert."
"Wow. Also," Clarissa fasste zusammen. "Der Zweck dieser Klassen, wie
auf Feuer gehen und Löffel biegen ist es, die Macht seines Geistes zu demonstrieren."
"Ja. Danach lehren wir, wie man diese Macht nutzt um Veränderung zu bewirken."
"Du beziehst dich damit auf Heilung," bemerkte Clarissa, während sie
noch über das Gesagte nachsinnte.
"Heilung und andere Veränderungen; wie zum Beispiel die Verbesserung einer
Ehebeziehung wie du sie suchst."
Clarissa´s Gesicht errötete als sie sagte, "Ich liebe meinen Ehemann,
ich mag nur den Sex nicht."
"Das verstehe ich," versicherte ihr Dr. Harmon sanft und fügte hinzu:
"Ich verstehe auch, du wärest heute nicht hier, wenn du es nicht ändern wolltest."
"Nun," Clarissa errötete noch mehr, "er verdient eine Ehefrau, die
Freude an seiner Zuwendung hat. Er mag Sex. Sehr sogar," fügte sie mit Ärger in ihrer Stimme
hinzu und Dr. Harmon bemerkte dies.
"Wie würdest du die sexuellen Fähigkeiten deines Mannes einschätzen?"
fragte Dr Harmon. Die sachliche Art und seine beruhigende Stimme entspannten Clarissa sichtlich,
und die Rötung in ihren Wangen verschwand.
"Ausgezeichnet. Er ist nicht mein erster Liebhaber, daher kann ich es beurteilen."
""Und du? Hast du dich medizinisch untersuchen lassen, ob du eine
überdeckte Klitoris oder andere körperliche Konditionen hast, welche deine sexuelle Empfindungen
stören könnten?" fragte Dr. Harmon.
Die Frage, obwohl sie intim war, wurde mit klinischer Sachlichkeit und Abgeklärtheit
gestellt, sodass Clarissa leicht antworten konnte. "Ja, ich hatte eine gründliche Untersuchung.
Mein Arzt war es, der dich empfohlen hatte," fügte sie hinzu.
"Gut. Ich habe gelesen, dass du dies in dein Anmeldeformular angegeben hast.
Wie würdest du deine Beziehung zu deinem Mann beschreiben, Clarissa? Abgesehen von der sexuellen
Beziehung."
"Wenn wir von der sexuellen Beziehung nur absehen könnten,"
murmelte Clarissa verdrießlich, "dann wäre sie großartig."
"Nun, du verdienst es, Vergnügen am Sex zu haben, Clarissa,"
erinnerte Dr. Harmon sie sanft. "Also sollten wir vielleicht herausfinden, was dich daran hindert
um es dann zu ändern, nicht wahr?"
"Das würde ich gerne." Clarissa´s Augen verklärten sich. "aber wie?"
"Ich weiß nicht wie. du mußt es mir sagen."
"Wenn ich DAS wüsste, wäre ich nicht hier."
Clarissa´s Augen änderten sich von Verklärtheit zu stählern.
"Du weißt es vielleicht nicht bewusst, Clarissa, aber ein Teil deines
Verstandes weiß es."
"Du meinst mein Unterbewusstsein?" fragte Clarissa.
"Ich sehe, du weißt etwas über den Geist. Was weißt du über das
Unterbewusstsein?" fragte Dr. Harmon sie.
"Ich weiß, das Unterbewusstsein ist die emotionale Seite des Geistes.
Ich habe gehört, es beinhaltet die Erinnerungen, kontrolliert den Körper und leitet die
Prozesses des Körpers und des Gehirns."
"Ja, Clarissa. Du bist viel besser informiert als die meisten meiner Klienten.
Ich bin beeindruckt."
"Nun, ich habe an diesem, ähh, sexuellen Problem seit einiger Zeit gearbeitet.
Und ich glaube ich weiß wo das Problem liegt." Jetzt blickte Clarissa mit starrer Fixierung
auf Dr. Harmon. Er wartete darauf, ohne zu sprechen, dass sie fortfuhr. Einige Augenblicke vergingen.
"Ich glaube ich wurde sexuell missbraucht!" stiess Clarissa schliesslich aus.
"Hast du eine bewusste Erinnerung an solch einen Missbrauch, Clarissa?"
fragte Dr. Harmon.
"Nein."
"Was lässt dich vermuten, dass es einen gab?"
"Nun, einerseits die Tatsache, dass ich Sex hasse. Und ein ungewisses
Gefühl das ich habe."
"Erzähle mir über dieses Gefühl," Dr. Harmon lehnte sich zurück in
seinen Stuhl. Sein Gesicht und seine Art zeigten eine offene und nicht verurteilende Einstellung.
Clarissa fühlte sich erleichtert. Er schien genauso interessiert daran zu sein die Wahrheit
herauszufinden wie sie selbst. Sie wollte nicht glauben, dass sie sexuell missbraucht worden
war, und er schien nicht zu dieser Schlussfolgerung gelangt zu sein, obwohl sie diesen Verdacht
geäussert hatte.
"Nun," begann Clarissa, "es war mein Großvater, der Vater meiner,
Mutter. Ich habe mich immer komisch gefühlt bei ihm. Meine Mutter war es, die mich über Sex
aufklärte, nur, sehr viel hat sie mir nicht erzählt. Sie war zu verlegen. Dann als sie noch
zu mir sprach, sah ich meinen Großvater und das verwirrte mich und regte mich auf. Und daher
konnte ich ihr nicht in die Augen sehen, und ich glaube, das hat sie noch mehr verlegen gemacht.
Also, ich glaube nicht, dass ich eine gute Einführung über Sex erhalten habe." Clarissa
verschränkte verkrampft ihre Hände in ihrem Schoß und fuhr fort. "Ich liebe meine Kirche,
aber die dortige Einstellung zu Sex ist sicher nicht hilfreich. Sex ist die Erbsünde und all das.
Ich habe mir selbst klar gemacht, falls Sex sündig ist oder nur zur Fortpflanzung dient,
dann würde Gott es nicht vergnüglich geschaffen haben. Zumindest mit der Möglichkeit des
Vergnügens." lächelte Clarissa gewunden, holte tief Luft und fuhr fort. "Mein erstes
Mal war ziemlich schlimm. Es war, ach ich weiß nicht, heimlich und ungeschickt und schnell
vorüber. Ich fühlte kaum etwas außer einem kurzen stechenden Schmerz. Danach vermied ich
diesen Kerl zu treffen, fast so sehr wie er es vermied mich zu treffen. Mein Ruf an der
Schule war jedoch dahin, und ich musste viele grinsende Gesichter und schmutzige Kommentare
ignorieren." Clarissa schauderte bei dem Gedanken. "Es war so eklig. Gott sei Dank
mussten wir kurz danach unseren Wohnsitz wechseln. Das nächste Mal war mit einem Freund.
Ich bin seit einiger Zeit mit ihm ausgegangen und er drängte mich zu mehr. Ich wollte eigentlich
nicht; ich war ängstlich nach dem ersten Mal."
"Ist diese Erfahrung besser gewesen?" regte Dr. Harmon an nachdem
Clarissa für einige Momente schweigend geblieben war.
"Was? Oh, ja, nun, es war besser, aber nicht großartig.
Ich konnte einfach nicht verstehen, warum jeder so großes Aufheben um Sex macht. Ihm hat es
anscheinend gefallen. Wir waren zwei Jahre zusammen und der Sex war in Ordnung. Ich meine,
ich habe dabei nichts gefühlt, aber es hat mich auch nicht gestört."
"Nicht gestört? Meinst du es hat keinen Schmerz bereitet?"
fragte Dr. Harmon.
"Ich meine, dass es nicht wichtig war ob ich etwas fühle. Mit meinem
Ehemann ist es jedoch anders. Er möchte, dass ich Freude daran habe. Er fragt mich immer
ob er noch mehr tun könne, damit es mir Vergnügen macht. Es gibt nichts was er noch mehr
tun könnte! Ich bin so verärgert mit mir selbst, dass er sich so anstrengen muss. Meine
Ehe ist mir wichtig. Da ist immer nur..." Clarissa´s Stimmer verlor sich.
"Was ist da immer nur, Clarissa?" regte Dr. Harmon wieder an.
"Ich weiß, das hört sich wirklich dumm an," murmelte Clarissa
mit leiser Stimme und sah hinunter auf ihre Hände im Schoß, "aber da ist immer der
Gedanke an meinen Großvater." Sie sah auf zu Dr. Harmon. "Denkst du dass er mich sexuell
missbraucht hat, Doktor? Ist das der Grund warum ich nicht entspannt bin und Vergnügen haben kann?"
"Clarissa, du bist eine kluge Frau. Du hast Recht, ein großer Teil des
Problems sind die früheren Erfahrungen mit Sex, die dich überzeugt haben, dass es hier
kein Vergnügen gibt. So wurde deine Überzeugung - verstärkt durch jede weitere Erfahrung ohne
Vergnügen - jedes Mal bestätigt, weil du es so erwartet hast."
"Wie beim Löffel biegen," beachtete Clarissa.
"Ganz genau. Was der Verstand erwartet wird normalerweise Wirklichkeit.
Und während gewisse Spannungen in manchen Körperregionen das sexuelle Vergnügen unterstützen,
behindern ein nervöser Körper, ein angespannter Verstand und verklemmte Gefühle dich.
Daher ist die Unfähigkeit zu entspannen eine weitere Hürde."
"Kannst du das beheben?" fragte Clarissa hoffnungsvoll.
"Kannst du mich lehren zu entspannen und Vergnügen zu haben?"
Dr. Harmon lächelte. "Ich kann dir ganz sicher Entspannungstechniken
zeigen, die dir helfen können wenn du es zuläßt sie zu benutzen."
"Warum sollte ich das nicht?" forderte Clarissa.
"Wenn du mir beibringst wie ich mich entspanne, dann kann ich meine Gefühle überwinden.
Ich habe meditiert und gebetet. Ich mache auch Affirmationen und Visualisierungen."
"Gut, dies ist alles hilfreich um positive Erwartungen und Verhalten zu erzeugen,"
stimmte Dr. Harmon zu.
"Nun, nichts davon hat bisher geholfen, aber ich hoffe dass Hypnose die
Wirkung verstärkt," erwiderte Clarissa.
"Es ist sicherlich wahr, dass die meisten, wenn nicht alle Methoden entweder
Hypnose beinhalten oder dadurch wirkungsvoller werden," stimmte Dr. Harmon wieder zu.
"Jedoch in diesem Fall, Clarissa, muss man wahrscheinlich deine negativen Überzeugungen und
Verhaltensweisen zuerst eliminieren, ehe du positive Änderungen erfolgreich verwirklichen kannst."
"Warum ist das so?" fragte Clarissa.
"In einfachen Worten ausgedrückt, wenn neue Programmierung im Widerspruch zur
alten Programmierung steht, dann wird das Unterbewusstsein die neue Programmierung abstossen.
Hypnose kann dies ändern, sofern auf der Gefühlsebene keine starke Bindung zur alten Programmierung
vorliegt, denn dann wird das Unterbewusstsein alles blockieren - einschliesslich Willenskraft,
Hypnose oder irgend etwas Anderes - das versucht die Programmierung zu ändern."
"Also, was kann ich machen?" protestierte Clarissa. "Aufgeben?"
"Nein, weit gefehlt," versicherte ihr Dr. Harmon.
"Wir müssen den Teil des Verstandes überzeugen, der mit der alten Programmierung verbunden ist,
die emotionale Bindung dazu loszulassen."
"Wie machen wir das?" fragte Clarissa. "Hört sich schwierig an."
"Es ist manchmal komplex, aber nicht schwierig. Zumindest nicht schwieriger als
sich mit Dingen in deinem Leben herumzuplagen, die dir nicht länger nützlich sind. Die Belohnung
ist weit größer als die vorübergehende Unbequemlichkeit alte Gewohnheiten und Überzeugungen aufzugeben.
Viele unserer Klienten kommen lange nach einer Behandlung immer wieder, weil sie Gefallen an
den Umwandlungen finden, die sie für sich selbst erschaffen. Pamela nennt es ´Seelenarbeit´.
Es scheint dass dadurch die Seele schneller wächst, und es gibt einem persönliche Befriedigung
und Erfüllung."
"Also was ich gemacht habe, hätte funktioniert wenn ich keine unterbewussten
Widerstände gehabt hätte, oder?" drängte Clarissa.
"Ja, falls du es korrekt gemacht hast,"
warnte Dr. Harmon sie. "Zum Beispiel programmieren die Leute oft das Unterbewusstsein mit
genau dem Gegenteil was sie wollen, weil sie vergessen wie wichtig die Bilder für das
Unterbewusstsein sind. Wenn du beispielsweise das Wort ´Zucker´ sagst oder denkst,
so wird ein Bild im Geist projeziert. Das Unterbewusstsein verbindet dieses Bild mit der
gespeicherten Information über Zucker. Wenn diese Information mit Wunsch oder Willen verknüpft
ist, dann werden Wunsch und Willen aktiviert. Das Unterbewusstsein handelt nach Bildern
die mit Wunsch oder Wille verknüpft sind."
"Das bedeutet also," sagte Clarissa langsam und mit Bedacht,"
dass die Affirmation ´kein Zuckerr´ ein Bild von Zucker für das Unterbewusstsein
hervorbringt und dadurch ein Wunsch nach Zucker entsteht."
"Sehr richtig. Die gespeicherte Information im Unterbewusstsein bedeutet
einen Wunsch und den Willen nach Zucker und nicht das Gegenteil."
"Aber würde ein Bild von Zucker - wie eine Packung, eine Tasse oder ein
Löffel - mit einer großen durchgestrichenen Linie nicht funktionieren?"
fragte Clarissa. "Und warum würden die Worte ´kein Zucker´ nicht so ein
Bild projezieren?"
Dr. Harmon zuckte mit den Schultern. "Vielleicht, wir wissen es nicht genau.
Aber wir wissen, wenn die Leute sagen ´kein Zucker´ oder eine Linie ziehen durch
das geistige Bild der Substanz nach welcher sie verlangen, dann nimmt das Verlangen nach dieser
Substanz zu und nicht ab. Es ist effektiver wenn man beginnt ein neues Programm von der
gewünschten Veränderung aufzubauen und den Willen und das Verlangen mit diesem Bild zu verknüpfen."
"Anders ausgedrückt," warf Clarissa ein, "wenn ich weniger wiegen
wollte, was ich tue, dann sollte ich das Gewicht suggerieren das ich mir wünsche, und nicht
immer ´Fett, geh weg´ sagen, was ich getan hatte. Das bringt nur ein Bild von einem
fetten Ich."
"Das ist es," Dr. Harmon nickte zustimmend. "Jetzt schließe deine
Augen für einen Augenblick und denke an die Worte sexuelle Intimität."
Clarissa machte es, dann, kurz darauf seufzte sie niedergeschlagen. Als sie
ihre Augen öffnete, sagte Dr. Harmon sanft, "Du hast gerade perfekt demonstriert wie der
Verstand funktioniert. Als du an diese Worte gedacht hast, projezierte dein bewusster Verstand
die Gendankenform or Bilder in deinen Geist. Dein Unterbewusstsein ist visuell, auch wenn du es
nicht bist, Clarissa, und es reagierte unmittelbar auf dieses projezierte Bild. Es verband dieses
Bild mit gespeicherten Erinnerungen oder Überzeugungen über sexuelle Intimität. Und dann, weil
dort Emotionen sind und es Kontrolle über den Körper hat, reagierte es emotionell und physisch
auf diese Überzeugungen. Du hast geseufzt."
"Ich hatte ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit," fügte Clarissa hinzu.
"Notiert," antwortete Dr. Harmon. "Dein Unterbewusstsein ist überzeugt,
dass sexuelle Intimität kein Vergnügen bereitet. Emotionell gibt es wenig Hoffnung in dir, dass
es bald so sein könnte."
"Ich möchte ja nicht vom Thema abweichen," sagte Clarissa, wich aber elegant aus,
"aber wie weißt du, dass ich nicht visuell bin?"
"Ich beobachte die Bewegungen deiner Augen," erklärte Dr. Harmon ihr.
"Egal ob du sprichst oder zuhörst, sie sehen geradeaus oder seitwärts. Selten sehen sie nach
oben - was auf eine visuelle Person hinweisen würde - oder nach unten - was auf eine kinästetische
Person hinweisen würde. Du musst eine Person sehen, um ihr zuhören zu können."
"Das ist wahr!" rief Clarissa aus. "Es macht mich verrückt, wenn
mein Mann versucht quer durch das Zimmer, oder schlimmer, aus einem anderen Zimmer zu mir zu sprechen.
Er denkt, ich bin kontrollierend wenn ich ihn bitte mich anzusehen, wenn er mit mir spricht."
"Das bist du nicht," versicherte ihr Dr. Harmon. "Du beobachtest seine
Lippen wie sie die Worte formen. Das ist sehr wichtig für auditorische Menschen. Sag mir, spricht
dein Mann hektisch, läßt Sätze unvollendet und springt er schnell von einer Idee zur nächsten?"
"Ja, und das macht mich noch verrückter!" rief Clarissa wieder aus.
"Was bedeutet das?"
"Er ist visuell. Beobachte nächstes Mal seine Augen und du wirst verstehen
was ich meine. Seine Augen bewegen sich nach oben während er spricht. Er sieht Bilder, und daher
braucht er nicht alle Worte. Dein Bedürfnis alles zu hören was er sagt, macht ihn wahrscheinlich
auch ein wenig verrückt" sagte Dr. Harmon lachend. "Alleine das Verständnis wie der Andere
kommuniziert wird eurer Beziehung viel helfen."
"Es wird mir auch in der Arbeit helfen," sagte Clarissa fasziniert.
"Ich bin Lehrerin. Ich werde darauf achten, dass die auditorischen Kinder vorne sitzen, wo sie
mich klar hören und sehen können."
"Wunderbar! Sag ihnen auch, sie sollen ihre Lektionen laut lesen wenn sie
ihre Hausaufgaben machen. Es hilft auch, wenn sie das Gesprochene aufnehmen und danach wieder
anhören. Die kinästetischen Kinder lernen durch Tätigkeit. Eine logische Abfolge von Schritten
oder Ideen ist für sie und für auditorische Menschen wichtig. Kinästetische Leute mögen die
Berührung und wollen nahe bei anderen sein, es sei denn, dass eine emotionale Abneigung aus
irgendeinem Grund vorliegt."
"Nun, das erklärt eine andere Person in meiner Arbeit. Er steht immmer
zu nahe bei mir und berührt oft meinen Arm, aber er sagt oder tut niemals etwas andeutendes.
Es fällt mir schwer aus ihm schlau zu werden."
"Wahrscheinlich kinästetisch," stimmte Dr. Harmon zu. "Beobachte
seine Augen und seine Hände. Wenn er oft nach unten schaut und seinen eigenen Körper oft berührt,
ist er kinästetisch."
"Mein Mann benutzt seine Hände viel," fügte Clarissa hinzu,
"wenn er spricht scheint er mit seinen Händen Bilder zu malen."
"Ja, visuelle Leute machen das. Kinästetische Leute sprechen auch mit ihren
Händen, obwohl die Hände bei der Hüfte oder weiter unten bleiben. Die meisten Leute haben
alle drei Arten der Kommunikation, aber haben eine ausgeprägte Seite," fügte Dr. Harmon hinzu.
"Manche wechseln die Art, abhängig davon ob sie zuhören oder sprechen. Auch darauf sollte
man achten. Alle Beziehungen, die persönlichen und die beruflichen, verbessern sich, wenn
die Art der Kommunikation erkannt und verstanden wird."
"Ist deshalb Visualisierung so frustrierend für mich?" fragte Clarissa.
"Ich sehe niemals etwas."
"Das ist richtig, und du wirst wohl auch in Hypnose nichts sehen, besonders
wenn die Frustration dazu kommt. Stell dir einfach vor - bei Hypnose und bei Visualisierung -
was du sehen würdest was die Worte sagen. Oder denk einfach an die Worte. Dein Unterbewusstsein
wird es sehen weil es in deinen Geist projeziert wird. Mach dir keine Sorgen darüber.
Vergewissere dich nur, wenn du Visualisierungen oder Selbsthypnose benutzt, dass du an das
denkst was du wünschst, wir wir diskutiert haben, und nicht daran, was du nicht willst.
Das trifft auch fürs Gebet zu," fügte Dr. Harmon hinzu. "Bete für das was du willst."
"Aber weiß den Gott nicht was du meinst wenn man betet?" protestierte Clarissa.
"Ich weiß nicht was Gott weiß, aber ich weiß wie der Geist arbeitet. Wenn du
betest, projezierst du Worte oder Gedanken als Bilder an deine geistige Leinwand. Gebet bringt
geistige Energie damit das Unterbewusstsein die projezierten Bilder manifestieren kann, es sei
denn, es gibt innere Blockierungen oder Widerstände dagegen."
"Also darum werden Gebete nicht immer beantwortet," sagte Clarissa.
"Wir selbst blockieren sie."
"Richtig, Gebet ist keine Magie. Es funktioniert, oder es funktioniert nicht
entsprechend den Prinzipien des Geistes. Schliesslich gab uns der Schöpfer den Geist damit wir
unser eigenes Schicksal in die Hand nehmen können. Wir müssen nur lernen den Geist weise und
wissentlich zu benutzen."
"Also, um zu den Bildern zurückzukommen. Was sollte sich eine Person vorstellen,
die versucht eine Krankheit zu heilen? Dass der Körper die Krankheit bekämpft?" fragte Clarissa.
"Das würde den Fokus auf die Krankheit richten,"
antwortete Dr. Harmon. "Es ist wirkungsvoller sich durch Worte, Gedanken und Taten auf einen gesunden
Körper zu fokussieren."
"Was ist wenn eine Person so krank ist, dass sie sich nicht vorstellen kann, gesund
zu sein?" fragte Clarissa. "Oder wie bei mir, ich war niemals schlank und daher fällt es mir
schwer mir vorzustellen dass ich schlank bin oder daran zu glauben."
"Der erste Schritt zur Heilung oder bei jeglicher Veränderung ist es, das
anzuerkennen was man ändern will," stimmte Dr. Harmon zu. "Der zweite Schritt besteht darin,
herauszufinden wodurch der Zustand eigentlich erzeugt wurde und warum er immer noch existiert.
Wenn das gefunden ist, verstanden und korrigiert wurde, dann kann man beginnen Schritte einzuleiten,
die die Transformation herbeibringen."
"Ich verstehe," sagte Clarissa und nickte. "Du sagst dass
die emotionalen Ursachen der Krankheit und/oder des Gewichts zuerst angesprochen werden müssen
und dann die Veränderungen geschehen können. Ich denke, das trifft auch zu bei Suchtproblemen und
Phobien und ähnlichem, nicht wahr?"
"Ja," stimmte Dr. Harmon zu, "so funktioniert unser Geist.
Suchtverhalten kann mit Pillen, Medizin und Bewältigungstechniken kontrolliert werden, aber
um das Verlangen danach zu beenden, müssen die emotionalen Faktoren, welche sie erzeugt haben und
immer noch hervorrufen, zuerst angesprochen werden. Ängste und Phobien werden ebenfalls durch
Emotionen gesteuert. Nach meiner Erfahrung gibt es immer einen Ursprung. Eine Erfahrung die
diese Gedanken und Überzeugungen zuerst hervorrief, an welche die Emotionen anhaften. Der
Gedanke ist der Schöpfer unerer Realität. Physiker und Metaphysiker neigen hier einander
zuzustimmen."
"Wie früh im Leben beeinflussen uns diese Erfahrungen, Dr. Harmon?"
fragte Clarissa.
"Unsere Programmierung wird über erstaunlich viele wichtige Dinge
bereits sehr früh festgelegt, Clarissa. Oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Beispielsweise das Gedankenlesen."
"Gedankenlesen? Du meinst Übersinnlichkeit, zu wissen was andere Leute
denken und so weiter?"
"Ja. Jeder ist übersinnlich auf der unterbewussten Ebene des Geistes.
Das Unterbewusstsein ´liest´ nicht nur die Bilder auf der Leinwand deines Geistes,
sondern auch die jeder anderen Person. Die meisten Babies und sehr junge Kinder lesen Gedanken
bereitwillig und leicht. Sie werden jedoch gelehrt, diese Fähigkeit zu unterdrücken."
"Warum?" fragte Clarissa neugierig, "und wie?"
"Menschen haben gerne Geheimnisse. Von klein an wird uns beigebracht,
durch die Familie, Kultur und Gesellschaft, dass Geheimnisse wichtig sind. Das geschieht
so einfach, wenn ein Kind seine Mama fragt warum sie wütend über Papa ist, oder Papa fragt
warum er traurig ist. Das Kind kann in seinem Geist wütende und traurige Gedanken sehen,
und wenn die Antwort dann lautet: ´Ich bin nicht wütend´ oder ´Ich bin nicht
traurig´, dann erhält das Kind die Botschaft ´Bleib aus meinen Gedanken´.
Nach wiederholten Botschaften dieser Art lernen die Kinder, dass es nicht akzeptabel ist,
Gedanken zu lesen. Und so lernen sie, diese Fähigkeit zu unterdrücken. Das Unterbewusstsein
´liest´ weiterhin Gedanken, aber es wurde gelehrt diese Information nicht an
den bewussten Verstand weiterzugeben."
"Aber verstehen Kinder und Babies wirklich was sie sehen?" fragte
Clarissa zweifelnd.
"Ich habe während meiner vierzigjährigen klinischen Forschung und
Praxis über 50.000 Rückführungen gemacht. viele davon in die frühe Kindheit, zur Geburt,
in den Mutterleib, sogar bis zur Empfängnis. Als ich meine klinische Praxis begann habe ich
nicht geglaubt, dass das Gedächtnis so weit zurückgehen kann. Aber es ist wieder und wieder
geschehen, nicht nur mir sondern auch anderen Therapeuten, wenn man in Hypnose eine Person
fragt zur Wurzel eines Problems zu gehen oder die Ursache eines Symptoms zu finden."
"Leute haben Erinnerungen vom Mutterleib?" fragte Clarissa
ungläubig.
"Ein Klient, ein Mann im mittleren Alter," erinnerte sich Dr. Harmon,
"sprach in einer Rückführung, dass er in seinen Körper hinein- und hinausschwebte
während er im Schoß seiner Mutter war. Er beschrieb in lebensnahen Einzelheiten einen
heftigen Streit seiner Eltern. Er beschrieb sogar das Kleid, das seine Mutter trug - ein
Kleid mit hellen Farben und langen Streifen. Nach der Rückführung hatte er Zweifel und
fühlte, dass er das alles erfunden hatte."
"Nächste Woche kam er wieder und berichtete, dass er seine Mutter
angerufen hatte und sie über diesen Streit befragte. Schockiert erwiderte seine Mutter:
´Aber du kannst darüber nichts wissen! Dein Vater und ich haben nie wieder darüber
gesprochen.´ Als er ihr das Kleid beschrieb, machte sie eine lange Pause.
Erschüttert sagte sie zu ihm: ´Ich habe dieses Kleid gleich nach deiner Geburt
weggeworfen. Darin habe ich ausgesehen wie ein Elefant im Zirkuszelt. Ich habe sogar
das einzige Bild davon zerrissen. Wie kannst du diese Dinge wissen?´
"Eine andere Klientin," fuhr er fort, "sprach in ihrer
Rückführung über ihre Traurigkeit als ihr Zwillingsbruder kurz vor der Geburt sie verließ.
Sie fragte ihre Mutter danach und erhielt die Antwort: ´Wie hast du das herausgefunden?
Du hattest einen Zwillingsbruder, es war eine Totgeburt. Dein Vater war untröstlich.
Es war der Sohn, den er sich immer gewünscht hatte. Wir vereinbarten niemals über ihn
zu sprechen, auch unter uns selbst. Ich weiß dass ich dir nie etwas von ihm gesagt habe.´
"Es gibt hunderte von Rückführungen wie diese in meiner Klientendatei und
in den Akten meiner Kollegen. Vor langer Zeit habe ich aufgehört zu zweifeln."
"Aber wie kann eine Person eine Erinnerung an die Empfängnis haben?"
protestierte Clarissa. "Das Gehirn ist noch nicht mal ausgebildet."
"Der Geist arbeitet durch das Gehirn, Clarissa, aber er ist unabhängig
vom Gehirn. Der Geist existiert mit der Seele vor der Empfängnis des Körpers. Nachdem
der Geist in den Körper kommt muss er warten, bis das Gehirn sich entwickelt."
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